Wenn Unternehmen sich für moderne Automatisierungslösungen entscheiden, dann besteht die Hauptmotivation in der effizienten Gestaltung von Betriebsabläufen. Cobots unterscheiden sich von klassischen Industrierobotern dadurch, dass sie neben dem Menschen arbeiten. Sie werden in die Betriebsabläufe unmittelbar eingebunden. Unweigerlich stellt sich die Frage, ob solche Roboter sicher betrieben werden können. Schließlich befinden sich diese nicht in abgesperrten Sicherheitsbereichen. Die Antwort auf diese Frage verblüfft: Cobots sind nicht nur sicher in der Handhabung, sie leisten auch einen unverzichtbaren Beitrag zur Arbeitssicherheit im Betrieb.
Arbeitssicherheit geht vor
Jedes Unternehmen ist vom Gesetzgeber verpflichtet, Maßnahmen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz zu treffen. Mitarbeiter sollen durch Präventionsmaßnahmen vor Verletzungen bewahrt werden. In Zeiten des Fachkräftemangels ist es jedoch auch im Interesse der Unternehmensleitung, einen Ausfall der Angestellten zu vermeiden. Eine weitere Motivation, sich mehr für dich Sicherheit im Unternehmen zu engagieren, bildet das Konzept der „Corporate Responsibility“. Unter diesem Begriff versteht man die Verantwortung welche Firmen in Bezug auf Gesellschaft, Mensch und Umwelt übernehmen möchten.
Darum sind Cobots sicher zu betreiben
Wenn die Belegschaft zum ersten Mal mit dem Einsatz kollaborativer Roboter konfrontiert wird, reagiert diese oft mit Skepsis. Dies ist auch nicht verwunderlich, denn der Roboterarm arbeitet ohne räumliche Abtrennung von den menschlichen Mitarbeitern. Natürlich lassen sich Cobots sicher betreiben. Um Sicherheit zu gewährleisten, sind jedoch verschieden Maßnahmen zu ergreifen:
– Es muss eine Risikobewertung erstellt werden. Hierzu wird der Roboterarm selber überprüft, als auch das ablaufende Programm. So kann gewährleistet werden, dass Mensch und Maschine im „Kollaborationsraum“ arbeiten können, ohne das Unfälle auftreten.
– Zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen des Cobots sind zu überprüfen. Hierzu zählt etwa die eingebaute Impuls- und Geschwindigkeitsbegrenzung. Es muss zudem verifiziert werden, dass der Arm nur in den vorher definierten Bereich ausschwenken kann. Auch die Gelenke des Cobot-Arms dürfen sich nur in einer vorher definierten Geschwindigkeit bewegen.
Arbeitsschutz durch Cobots
In Gefahrensituationen können sich Mitarbeiter von Cobots unterstützen lassen. Ein Beispiel ist der Umgang mit Gefahrenstoffen. Behältnisse müssen nicht mehr per Hand von einem Ort zum anderen transportiert werden. In Biolaboren können dies etwa Proben sein, die mit Krankheitserregern kontaminiert sind. Die Gefahr, dass Gefahrenstoffe austreten, wird dadurch erheblich minimiert. Denn: menschliches Versagen ist nie auszuschließen.
Auch der Umgang mit Farben und Lacken kann Aufgabe des Cobots sein. So werden Menschen nicht der Gefahr ausgesetzt, die droht, wenn Lösungsmittel eingeatmet werden.
Darüber hinaus sind kollaborative Roboter flexibel in Örtlichkeiten einsetzbar, welche nur schwer zugänglich sind. Insbesondere dann, wenn wenig Bewegungsspielraum besteht, steigt das Unfallrisiko. Arbeitsroboter sind hingegen darauf konzipiert und programmiert, auf kleinstem Raum zu operieren.
Schädigungen der Gesundheit können auch dann auftreten, wenn der Arbeitnehmer regelmäßig gleichförmige Bewegungen ausführen muss. Hierzu zählt etwa die klassische Fließbandarbeit. Nicht selten kommt es zu einer Entzündung oder gar Schädigung der Sehnen und Gelenke. Darüber hinaus müssen Mitarbeiter oftmals Bewegungen vollziehen, die nicht ergonomisch sind. Wenn Arbeiter sich wegen „Hexenschuss“ krankschreiben lassen, drohen Produktionsausfälle.
Fazit
Cobots lassen sich nicht nur sicher betreiben, sondern leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Arbeits- und Betriebssicherheit. Schlauen Automatisierungslösungen helfen Unternehmen dabei, wertvolle Arbeitskraft zu erhalten. Dies ist insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels von enormer Bedeutung.